Schützengilde 1487 Wangen im Allgäu e.V.

Die Vereinshistorie der Schützengilde Wangen im Allgäu

Erste Eintragungen im Stadtarchiv reichen nach neuesten Unterlagen bis in das Jahr 1468 zurück. Vieles wurde von Vereinsmitgliedern und Historikern recherchiert, aufgeschrieben und übersetzt.
Herzlichen Dank an alle die Unterlagen und Wissen zur Verfügungn gestellt haben um diese Seite zu ermöglichen. Besonders erwähnt sei an dieser Stelle Wolfgang Welte (Bild rechts in der Mitte, 1981 beim Umbau der alten Kläranlage), der großes Wissen um die Vereinshistorie besitzt.
Die Historie hier umfangreich abzubilden wird noch etwas Zeit brauchen. Ich werde mich deshalb zunächst auf wenige wesentliche Details beschränken. Einige ausführlichere Dokumente stehen im Downloadbereich zur Verfügung.

 

 

Allgemeines zum Schützenwesen

 

  • Das Schützenwesen steht in engem Zusammenhang mit dem Aufblühen des Städtewesens im Mittelalter. Die Bürger nahmen damals in Notfällen selbst die Stadtverteidigung wahr. Erfahrung und Übung im Gebrauch von Waffen war hierfür natürlich notwendig.
  • Die Schützen waren nach dem Vorbild der Zünfte organisiert und häufig den religiösen Verbindungen der Sebastiansbruderschaften angeschlossen. Das einigende Band war die Verehrung des heiligen Sebastian als Schutzpatron. (Martyrium durch Pfeilschüsse)
  • Der heilige Sebastian ist deshalb auch als Schutzpatron auf unserer Vereinsfahne zu sehen. Das Bild des Hl. Sebastian gemalt von dem Wangener Maler Anton von Gegenbauer ist außerdem in der St.Martinskirche zu sehen.
  • Im 16. und 17.Jahrhundert war das Schießen mit der Armbrust sehr beliebt. Die "Schnitzer" stellten die hölzernen Armbrüste und Pfeile her. Einer der ältesten Wangener Familien leitet ihren Namen aus diesem Handwerk ab. Das Familienwappen zeigt eine Armbrust.

Entwicklung des Schützenwesens in Wangen seit dem 15. Jahrhundert

 

  • Im 15. bis 16. Jahrhundert hielten die Wangener Armbrustschützen (wegen der Stahlspitzen der Pfeile auch Stahelschützen genannt) ihre Schießübungen im Stadtgraben vor dem Martinstor ab. Die 60 bis 70 Mann starke Gesellschaft führte zwischen Mai und September ca. 20 Schießveranstaltungen durch.
  • Es sind für die Jahre 1501 bis 1803 zahlreiche Freischießen belegt, an denen Gäste aus Lindau, Ravensburg oder Isny teilnahmen. Andererseits waren die Wangener wiederum an zahlreichen auswärtigen Freischießen beteiligt.
  • Ab etwa 1600 begannen wie anderenorts auch in Wangen die Musketen und Büchsen die traditionellen Armbrüste zu verdrängen.
  • Beim Weiher an der Leutkircher Straße wurde ein Schützenhaus "die Schießstatt" erbaut. Geschossen wurde von den Schießständen vor dem Schützenhaus über den Weiher hinweg auf die am Fuße des "Buch" aufgestellten Scheiben. Die Schußdistanz betrug etwa 100m.
  • 1780 Erstellung einer verbesserten Schützenordnung für die Schießstatt in der es u. a. heist:"Wenn einer gestraft oder gepritscht wird, und ihm ein anderer es hernach vorwirft oder ihn verspottet, der soll gleichermaßen gestraft oder gepritscht werden." Die Schützenordnung wurde in den Jahren 1816, 1839, 1908, 1933, 1934 und 1953 erneuert.
  • 1816 Wiedergründung nach den Napoleonischen Kriegen.
  • 1840 Ausstattung der Schießanlage mit einem "laufenden Hirsch" (bewegliches Ziel)
  • 1876 Ausstattung der "Schießstatt" mit einer automatischen Zugscheibeninrichtung.
  • 1908 Eintragung unter dem Namen "Schützengilde" ins Vereinsregister.
  • 1921 Gründung der Zimmerstuzengesellschaft (07.12.1921 bis 31.01.1939)
  • 1939 Einstellung des Schießbetriebes
  • 1954 nach langjährigem Vereinsverbot durch die Besatzungsmächte Neugründung des Vereins und Neubenennung in "Schützengilde 1487 Wangen e.V."


  • beachtliche sportliche Erfolge:
  • 1903 Bäcker und Schützenmeister Josef Sohler gewinnt beim Bundeschießen in Hannover die Meisterscheibe
  • 1906 Arnold Brunner gewinnt die Ehrengabe (Trinkhorn) des Prinzregenten Luipold in München
  • 1912 Franz Walchner gewinnt beim Bundesschießen in Frankfurt den von Prinz Heinrich von Preußen gestifteten Ehrenpreis (Bronzestatue in Gestalt eines großen Schützen) 

Die jüngere Vereinsgeschichte

 

  • Nach der Wiedergründung wurde die Schießstatt nicht mehr als Schießlokal genutzt.
    bis 1961 Kegelbahn Gasthaus Löwen
    1961 - 1963 Saal des Gasthauses Kreuz
    1964 - 1983 Gasthaus Baumgarten
    seit 1983 in unserem neuen Schützenhaus in den Auwiesen das 1981 bis 1983 durch Vereinsmitglieder aus der alten Kläranlage entstand. Eine interesante Dokumentation hierzu finden Sie ebenfalls im Downloadbereich
  • 1962 44. Württembergisches Landesschießen in Wangen im Allgäu anläßßlich des 475 jährigen Vereinsubiläums
  • 1986 Vergleichsschießen Oberschwaben - Voralberg
  • 1987 54. Württembergisches Landesschießen in Wangen im Allgäu anläßßlich des 500 jährigen Vereinsubiläums
  • 1995 Wolfgang Welte langjähriger Schützenmeister der Schützengilde Wangen, Oberschützenmeister und Kreisoberschützenmeister erhält die Landesehrennadel des Landes Baden-Württemberg
  • 1998 Erste Ausstellung der Wangener Schützenscheiben aus drei Jahrhunderten in der Badstubengalerie
  • 1999 am 20. Juni wurde die neue Vereinsfahne geweiht. Die Fahne wurde nach einem Entwurf unseres verstorbenen Schützenbruders Werner Brust erstellt. Sie zeigt auf der Vorderseite die drei Wappen der ehemals freien Reichsstadt Wangen (Gemälde im Trauungszimmer im Wangener Rathaus)und dem Vereinswappen auf rotem und weißem Samt. Auf der Rückseite wie bereits weiter oben erwähnt den Hl. Schutzpatron Sebastian nach einem Gemälde des Wangener Malers Anton von Gegenbauer aus dem Jahre 1825.


  • Beachtliche sportliche Erfolge der jüngeren Vereinsgeschichte:
  • 1968 und 1969 Franz Rast deutscher Meister in der Versehrtenklasse
  • 1998 Sven Rössel Pistolenschütze Doppeleuropameister und mehrfacher Deutscher Meister